Ziel eines Clowns ist es, sein Publikum zu berühren, zum Schmunzeln und Lachen zu bringen, und manchmal auch zum Nachdenken. Peter und Nayana wissen, dass das nur gelingen kann, wenn wir „unseren inneren Clown berühren“, ihn unserem Publikum zeigen, authentisch sind. Der Clown ist immer ein Teil von uns selbst, und zwar der Teil der spielen und tanzen, impulshaft agieren und letztlich „sein“ will wie es ihm gerade entspricht. Der Teil der die Welt nicht ganz versteht, seine Unwissenheit akzeptiert und neugierig, begeistert oder schüchtern auf Entdeckungsreise geht. Ein Clown hat (womöglich) noch nicht gelernt, was als „cool“ oder seriös und was als lächerlich, schwach und dumm gilt. Und der deswegen noch nicht verlernt hat, sich zu zeigen wie er ist. Damit ist er unserem kindlichen Ich sehr nah. Verbunden damit ist die zentrale Erfahrung des Clowns das Scheitern in allen Formen. Er macht Dinge falsch, weil er es nicht besser weiß aber trotzdem das Beste versucht.

Nayana Bhat ist zeitgenössische Tänzerin und Choreografin, aber auch im klassischen indischen Tanz ihrer Heimat ausgebildet. Peter Kaubisch ist Clown, Pädagoge und Gründer der Salzburger „Clownfabrik“. Im Sinne des modernen Clowntheaters werden uns die beiden ganz ohne Schminke und Kostüme, nur durch die Schulung der Wahrnehmung von körperlichen Empfindungen, Bewegung und Emotionen, sowie deren Einfluss aufeinander, hin zu unserem „inneren Clown“ begleiten.

Die beiden wunderbaren Workshops Moving Clowns – Freiheit und Fiasko und Moving Clowns – Flow und Folie sind gleichwertige Module die verschiedene Aspekte der Thematik abdecken und beliebig gewählt werden können.

Verschiedene Methoden der Körperarbeit (Bewegungsimprovisation, Feldenkrais, Yoga, etc…) schulen diese Wahrnehmung. Damit lernen wir auch zu spüren, wie wir auf Impulse von außen reagieren. Dies ist eine wichtige Basis für die clowneske Theaterarbeit, in der wir unseren inneren Clown entdecken können. Im Gegenzug ermöglicht dieses Spiel eine intensive Selbsterfahrung, die sich körperlich und emotional äußert. Das bewusste Erleben und Umgehen mit diesen Reaktionen kann uns helfen, unser Wesen besser zu verstehen und auch im Alltag achtsamer zu sein. Für das clowneske Spiel ermöglicht dieser Fokus eine intensive Erfahrung und ein deutliches Herausarbeiten der Aspekte des „eigenen Clowns“. Dies geschieht über Spiele und Improvisationen, bei denen wir uns humorvoll mit Variationen des Scheiterns beschäftigen.

Das Ziel des Clowns ist es, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Dies geschieht nur dann, wenn wir „unseren Clown berühren“, ihn dem Publikum zeigen, also authentisch sind. Wir zeigen die eigene Freude, Angst oder Hoffnung; der Clown ist immer ein Teil von uns selbst. Wir verleihen unseren Gefühlen, unseren Fehlern und Schwächen Ausdruck, nehmen uns dabei aber gleichzeitig nicht allzu ernst. Wir spielen in diesen Momenten nicht, sondern wir sind. Die Arbeit mit dem Clown erzeugt eine vertrauensvolle und wertschätzende Atmosphäre, die uns die dafür nötige Offenheit ermöglicht.  Bitte bringt bequemes Gewand, eine Trinkflasche und wenn vorhanden, eine rote Nase mit.


Was wir nicht machen

Wir benutzen für diese Art der Clownerie keine Schminke und – in diesem Workshop – auch keine Kostüme. Wir machen keinen Slapstick und keinen „Blödsinn“ um zu versuchen, einen Clown zu „spielen“. Dieser Unterschied zwischen dem „Clown Sein“ und „Clown Spielen“ ist schwer zu beschreiben und wird im Workshop als zentrales Thema herausgearbeitet.


Willkommen ihr Clowns, im Zirkus des Lebens, in der GEA Akademie in Schrems!

Foto 2: Clownfabrik-Gründer Peter Kaubisch und Foto 3: Tänzerin und Choreorafin Nayana Bhat


Kursleitung

Nayana Bhat, geboren in Indien, ist eine multidisziplinäre Künstlerin, Choreografin und Lehrerin.

Sie ist in klassischem indischen Tanz (Bharatanatyam, Kathak) ausgebildet und hat die Ausbildung zur Choreographin an der SEAD (Salzburg Experimental Academy of Dance) absolviert. In den letzten 17 Jahren als darstellende Künstlerin hat sich Nayana immer mehr zu einer interdisziplinären Praxis entwickelt, in der sie ihre Interessen und Erfahrungen in den Bereichen Tanz, Choreografie, Clownerie und Schreiben kombiniert. Ein wesentlicher Aspekt ihrer künstlerischen Arbeit sind Achtsamkeitspraktiken wie Yoga, Meditation und Feldenkrais.

Seit 2012 in Salzburg ansässig, gründete Nayana 2017 "INFLUX - Network for Dance, Theatre and Performance", um ihr Engagement in der künstlerischen Arbeit zu verstärken. Ihre Arbeiten als Performerin und Choreografin wurden auf Festivals in Asien und Europa präsentiert.

Peter Kaubisch ist freiberuflicher Pädagoge und Trainer in verschiedenen Bereichen. Neben seiner pädagogischen Ausbildung an der Universität Salzburg (Erziehungswissenschaft) hat er verschiedene Aus- und Weiterbildungen in der Clownerie absolviert (Pierre Byland, Locarno, Bruno Zühlke, Freiburg, Lola Monti, Innsbruck, etc.). Er ist der Gründer der Salzburger “Clownfabrik” und verwendet Clownerie sowohl als pädagogische Methode wie auch in straßenkünstlerischen Auftritten („Walk Acts“). Peter kommt aus Laufen a.d. Salzach.